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Ein Wirtshaus wie aus dem Bilderbuch gibt es selten.

Jeder weiss irgendwie, was damit gemeint ist: Gemütlichkeit, fast Behaglichkeit, angenehmes Licht, ein schöner Holztisch, nette Menschen, gute Musik, ebensolches Essen und eine Wein- und Bierkarte, die durstig macht. Zugegeben, alles passt selten, und wenn das eine besonders gut ist, kann man über das andere gerne hinwegsehen.

Besonders schön daher, dass es Orte gibt, an denen das Wirtshaus dem Bilderbuch verdächtig nahekommt, nein, es übertrifft!

Wie zum Beispiel im Wirtshaus 'Zum Roten Bären' in der Berggasse, das in den einstigen 'Braunen Bären' eingezogen ist, der wiederrum am Orte des ungefähr seit etwa 1650 bestehenden Gasthauses 'Zum Schwarzen Bären'  entstanden war. Zwecks Verwirrung liessen die Betreiber das Schild des Vorgängers noch hängen, wobei das nicht weiter stört. Menschen mit Bilderbuch-Wirtshaus-Sehnsucht finden auch so dorthin.

Ein Lokal, das einen Flügel im Eck stehen hat, kann schon einmal nicht schlecht sein. Wenn dann darauf ein Akkordeon liegt und darunter ein Cello, umso besser. Auch wenn die Musiker heute Pause haben - Dinah Washingtons 'I'll Close My Eyes' hören wir auch gern.

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Noch lieber aber lesen wir die Karte, auch wenn es ein bisschen dauert, bis diese den Weg zu uns findet. Angesichts dessen, was kurz darauf serviert wird, haben wir das aber längst vergessen. Die neuen Betreiber Hans Gammastrahl, Hai Hogo und Graf Myshkin haben sich im Wirtshaus 'Zum Roten Bären' auf Hausmannskost aus dem Gebiet der ehemaligen Monarchie Österreich-Ungarns spezialisiert. Also geröstete Lammleber, gegrillter Krake, Gulyas, Schnitzel, Backfleisch, Kalbsbutterschnitzel, Reisfleisch, Krautfleckerl, Eiernockerln, Pasta, Saure Wurst, Carpaccio, Risotto, Fischgerichte, slowenische Vorspeisen, Steinpilze, Spargel, deftige Bräten, Sterz...Panna Cotta, Creme Brulée, Griessauflauf, Palatschinken und viel mehr.

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Die Erdäpfel-Kräuter-Suppe mit Hühnerleber ist ein Gedicht und kommt mit einer grossen Portion Innereien, Kräutern und frischen Holunderblüten daher. Weiter geht es mit einem köstlichen Tafelspitz nebst Erdäpfelpurée - unglaublich zartes mürbes Fleisch.

Und weil dort die Hausmannskost nicht so streng genommen wird, gibt es auch schwarzes Risotto mit Baby-Oktopus, geschmorten Paradeisern, Spargel und Zitronen - so gut, dass wir einfach stumm bleiben und geniessen. Oder noch einen Schluck nehmen.

Das Bier vom Fass kommt aus den Häusern Cerna Hora und Schremser, aus der Flasche gibt es Jörger Weisse, Hubertus Radler und Clausthaler Alkoholfrei.

Die Weine kommen vorwiegend aus Österreich, manchmal gesellt sich ein Slowene, Italiener oder Franzos' dazu.

Schnaps und Cocktails gibt es auch, darunter einen Supertrump (Whisky Sour Mandel), 'nen Putinesca (Wodka Soda Veilchen) und 'nen Pussy Popper (Gin Soda Lemon Melon).

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Warum einer der Wirten immer eine Sonnenbrille trägt, verstehen wir nicht. Macht nichts!

Wir kommen wieder...sehr sehr gerne.

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